Wenn im Herbst vielerorts das Erntedankfest gefeiert wird, denkt man als Sänger mit Wehmut zurück, an die 80er und 90er Jahre, als der Gesangverein alljährlich über drei Tage sein Erntefest feierte.
Ernte – Erntedank – Erntefest, wenn nicht in Webenheim, wo sonst?
Doch 1987, nach 13 Jahren, kam das Aus. Sänger, Sängerfrauen, Helferinnen und Helfer waren älter geworden und die Jugend ging eigene Wege. Ja, die Welt ist anders geworden – auch unser Dorf. So kann man heute beim Gesang durch die „Schtroß vom Dorf“, zu folgener Erkenntnis kommen:
„Kaum noch e Bauer im Ort,
kähn Hinkel laaft meh im Hof erum,
unn kähn Hahn kräht meh ufferer Mischt,
sollscht net männe, dass de noch in enem Bauredorf bischt“.. usw.
Da kann man froh sein, dass man noch das Bauernfest hat, dass alljährlich in Webenheim an das dörfliche Geschehen erinnert.
Was den Gesangverein betrifft, so leiden wir Sänger unter den viel zu engen Platzverhältnissen in der Singstunde. Wann endlich – so fragt man sich – kann man wieder ins Schulhaus einziehen? Niemand weiß etwas Genaues. Doch wir üben weiter neue Chorliteratur und Termine stehen an.
So ist der nächste Auftritt am Volkstrauertag: Gedenkfeier am Ehrenmal.
Obwohl seit dem letzten Kriegsgeschehen 65 Jahre vergangen sind, und die Schar derer, die noch zum Ehrenfriedhof hin pilgert, von Jahr zu Jahr kleiner wird, wollen wir an diesem Gedenken noch festhalten.
Diese Toten sind auch unsere Toten, sie bleiben unvergessen.
Quelle: „Blieskasteler Nachrichten Nr. 41/2010“